Erzählcafe 18.3.2017

„Erzählcafé“ in Spardorf – was kann das wohl sein?

Wer die Bilderaustellung über die Geschichte Spardorfs in der Fritz-Weinrebe-Halle gesehen und die Reaktionen der älteren Spardorfer erlebt hatte, konnte sich auf das „Erzählcafe“ im Bürgersaal freuen.

Schon bei den ersten Treffen zur Vorbereitung der Ausstellung, zu der besonders Anita Beer mit ihren gesammelten Bildern zur Spardorfer Dorfgeschichte beigetragen hatte, ging es oft recht lebhaft zu. Es wurde gerätselt, wer auf den Fotos einer Schulklasse, beim Fasching, bei der Kirchweih oder vor der „Ponderosa“ zu sehen sei. Da mussten schon die früheren Schüler von Lehrer Strobel, sein Sohn Günther und auch der Honals Günther mithelfen. Aber auch Silvia Minderlein, die in der Schulstraße aufgewachsen war und den Aufbau der Siedlung miterlebt hat, als die Sandstraße, wirklich noch eine Sandstraße war und der „Fuchsbau“ eine kleine Gastwirtschaft mit einem Laden war.

Alle diese Geschichten wurden wieder lebendig und musste einfach in einem größeren Rahmen erzählt werden. Die Idee für ein Erzählcafé hatte Eva Frohme, Vorsitzende des „Kleinen Kulturzentrums Spardorf“ schon lange mit sich herum getragen. Sie hatte in den letzten Monaten schon mit vielen alteingesessenen Spardorfern über deren Erlebnisse als Schüler und Jugendliche gesprochen und sie für diese Idee gewonnen. Dieser Schatz an Erinnerungen sollte nicht verloren gehen.

So kamen dann am Sonntag Nachmittag etwa 70 ältere und auch jüngere Bürger im zum Cafe verwandelten Bürgersaal zusammen und konnten an den Erinnerungen von Anita und Günther und Günther teilhaben.

Wer Spardorf sagte, meinte früher immer auch „den Bochskanl“, die Wirtschaft mit Biergarten, mit einem eigenen Laden und eigener Bäckerei. Das Gasthaus „Schultheiß“ steht heut nicht mehr, aber zum Glück gibt es noch viele Bilder von der Kirchweih, vom Fasching oder von Schulaufführungen im Tanzsaal. Dazu wusste Frau Steinlein, die in diesem Haus mit ihrer Schwester aufgewachsen war, lebendig zu erzählen. Auch das „Café Buchholz“, es stand gleich gegenüber, ist schon Geschichte, aber die Buchholz- Buben kannte jeder im Dorf.

Bei den Erzählungen von Günther Strobel, der ja „ dem Lehrer seiner“ war, fühlten sich viele wieder „ wie ein Schulbub“, wenn von den Ölböden, der Kohleheizung, aber auch den Klassenfahrten und den Strafaufsätzen berichtet wurde. Günther Honal konnte sich noch gut an das Schlittschuhlaufen auf dem „Sieglitzweiher“, das Baden in der „Lahmagrubn“ oder das Schlittenfahren auf der Röth erinnern.

Zum Schluss schwärmte Bernhard Lengenfelder von den Anfängen des VdS Sportvereins, mit seinem Vereinslokal „Ponderosa“, dem Zusammenhalt in der Fußballmannschaft, den Auf- und Abstiegen, Siegen und Niederlagen, aber auch handfesten Auseinandersetzungen auf und neben dem Spielfeld. (hs)